Registrierung Mitgliederliste Administratoren und Moderatoren Suche Häufig gestellte Fragen Zur Startseite  

Heiko Behrens psychologische Beratung » Offenes Forum » Lernpsychologische Suchttheorien » Hallo Gast [anmelden|registrieren]
Druckvorschau | An Freund senden | Thema zu Favoriten hinzufügen
Neues Thema erstellen Antwort erstellen
Autor
Beitrag « Vorheriges Thema | Nächstes Thema »
Heiko Heiko ist männlich
Therapeut


Dabei seit: 02.03.2005
Beiträge: 4

Lernpsychologische Suchttheorien Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

1. Einleitung




Um sich eingehend mit dem Thema Sucht zu beschäftigen, erscheint es mir notwendig Erklärungsmodelle zu untersuchen, welche sich sowohl psychologisch als auch neuropsychologisch mit dem Thema „Sucht“ beschäftigen.
Dabei soll untersucht werden unter welchen Voraussetzungen Sucht als Verstärker dient und weshalb es nur bei einigen Individuen zur Abhängigkeit kommt. Weiterhin erscheint mir wichtig einen Weg zu erarbeiten der vom Substanzmissbrach die Abhängigkeit bzw. Sucht definiert.
Diesbezüglich erscheinen mir Lernpsychologische Erklärungsmodelle relevant.

„Die Lernpsychologie beschäftigt sich mit den psychologischen Vorgängen des Lernens und ähnlichen kognitiven Prozessen; also wie Menschen und Tiere Informationen erwerben, verarbeiten und speichern. Produkte dieser Wissenschaft sind Lerntheorien.


Während die philosophische Theorie Lernen lange rein spekulativ erklärte, z.B. Platon als Wiedererinnerung an Wissen vor der Geburt , trat etwa mit Beginn des 20. Jahrhunderts experimentell naturwissenschaftlich orientierte Lerntheorie auf.
Einen neuen Einschnitt bildete die Entwicklungstheorie von Jean Piaget (1896- 1980, Epistemologischer Funktionalismus), der die im Lernenden entwickelten kognitiven Strukturen und Stufen als Voraussetzung des Lernaktes betont und auf das Alter aufmerksam macht.der Mensch lernt nicht durch Abbildung der Außenwelt, sondern nimmt die Außenwelt je nach erreichtem Stadium in der kognitiven Entwicklung anders wahr. Die Entwicklung selbst vollzieht sich nicht einfach als Reifung, sondern im Wechselspiel von Lerner und Umwelt. Damit war ein breites Feld geschaffen für die

Kognitionspsychologie ( z.B. „Cognitive Psychologie“ von Ulrich Neisser, 1967) und
Bedeutungserzeugendes, generatives entdeckendes Lernen ( in den USA David Paul Ausuber, Jerome Bruner, in der Schweiz und Deutschland Hans Aebli, Manfred Wittrock)

In Abkehr vom Black- Box- Modell der behavioristischen Verhaltenspsychologie will man die im Lernenden ablaufenden Prozesse der Informationsverarbeitung erklären. Es ist also ein Paradigmenwechsel und eine Entwicklung von der behavioristischen zu einer kognitiven Denkweise, die zwar die Black – box immer noch nicht durchleuchten kann, sich dessen aber bewusst ist.

Sozial- kognitives Modell-Lernen: die Lernen nur auf äußerliche Imitation oder innere Identifikation zurückführten, wurde durch das kognitiv orientierte Modell – Lernen erweitert, das ausgehend vom aggressiven Verhalten Jugendlicher ab 1963 der Kanadier Albert Bandura wesentlich prägte.




Von großer Bedeutung für die Lernpsychologie war ferner die Unterscheidung verschiedener Speicherformen im Gedächtnis: das Sensorische Gedächtnis, das Kurzzeit- oder Arbeitsgedächtnis und das Langzeitgedächtnis (R.C. Atkinson u. R.M. Shiffrin, 196cool. Die Forschung weist bis in die Gegenwart zahlreiche Weiterentwicklungen dieser Theorie auf, die den komplizierten Weg der kognitiven Verarbeitung zum nachhaltigen Wissen und Können aufzeigen“. ( www. Wikipedia.de )







2. Lernpsychologische Ansätze






Hinter dem Bestreben, psychische und soziale Ursachen der Sucht aufzuklären, steht natürlich der Wunsch, auf diese Weise die Drogenabhängigkeit besser behandeln zu können. Jeder Interessierte weiß auch ohne professionelle Kenntnis, wie weit man leider davon entfernt ist, dieses Problem gelöst zu haben, mit dem unsere Gesellschaft trotz vieler Bemühungen und Bereitstellung immenser Geldsummen nicht fertig zu werden scheint.
Die „legalen” Drogen Alkohol und Nikotin haben schon immer eine wichtige Rolle hierzulande gespielt, während die Abhängigkeit von harten Drogen, insbesondere von Opiaten, erst seit gut 3 Jahrzehnten mit allen gesundheitlichen, sozialen und schließlich kriminellen Konsequenzen als Massenphänomen beobachtet wird.
Bei der Suche nach Erklärungen für die Ursachen der Drogenabhängigkeit stehen Risikofaktoren ganz im Vordergrund. Diese ausfindig zu machen und daraus Ansatzpunkte zur Problemlösung zu finden, ist nahe liegend und wird an dieser Stelle ausführlich diskutiert. Demgegenüber stehen Schutzfaktoren, die verhindern, dass Kinder, Jugendliche und labile Personen Drogen verfallen.
Psychologisch steht hinter der Sucht immer eine stellvertretende Suche nach Beziehung, Liebe, Glück, Kontakt, Lust, Zufriedenheit e.t.c. Die natürlich auf diesem Weg erfolglos bleibt. Im Wesentlichen handelt es sich um eine Ersatzhandlung, bei der die geistige und emotionale Energie auf die Auseinandersetzung mit dem Suchtmittel gerichtet ist. Die Notwendigkeit menschlicher Kontakte und oft auch die Anforderungen des Alltags werden missachtet. Das Suchtmittel ist einerseits der Stoff an sich, andererseits mindestens ebenso stark die Beschäftigung mit dem Stoff und dessen Beschaffung.
Wie bei allen Süchten sind die Suchtmittel veränderlich und die vielfältigen Formen der Sucht können ineinander übergehen und sich vermischen die ist begrifflich mit der Polytoxomanie erklärt. Oft treten parallel dazu auch nicht- stoffgebundene Süchte auf, wie beispielsweise die Spielsucht.

Grundsätzlich sind für eine psychische Abhängigkeit bestimmte Voraussetzungen notwendig. Der Gebrauch von Drogen aus Fluchtgründen (Depressionen, Einsamkeit,


Schulprobleme; oder um einer bestimmten Gruppe anzugehören) kann schnell zu einer psychischen Abhängigkeit führen. Besonders häufig tritt diese im Zusammenhang mit Nikotin und Alkohol auf, oder mündet wie im Fall der letzten beiden genannten Stoffe in eine körperliche Abhängigkeit.
Ein labiles soziales Umfeld (Familie, Freunde, Schule) begünstigt den Beginn und die Aufrechterhaltung einer psychischen Abhängigkeit.
In geordneten Verhältnissen (klare Ziele, guter Freundeskreis) ist die Gefahr wesentlich geringer.







(www.bluemonday.at)



Diese Statistik, die das Abhängigkeitspotential abhängiger Menschen der Steiermark mit Österreich vergleicht, ist proportional auch auf Deutschland anwendbar.
Hierbei ist deutlich zu erkennen, dass das Abhängigkeitsverhältnis von Nikotin und Alkohol im Vergleich zu anderen Süchten wie Medikamente, Essstörungen, Spiel-, Internetsucht und illegalen Substanzen überdurchschnittlich hoch ist.

Die Ursache hierfür liegt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sowohl am frühzeitigen bzw. jugendlichen Einstieg als auch an der vereinfachten Beschaffungsmöglichkeit.




3. Klassische und Operante Konditionierung



Bei der Toleranzsteigerung der Abhängigkeit erreicht das klassische und operante Konditionieren einen hohen Stellenwert.
Um dieses Phänomen erklären zu können ist es wichtig vorerst die Definitionen des klassischen und operanten Konditionierens zu kennen.





Definition:



3.1 Klassische Konditionierung:

Ein ursprünglich neutraler Reiz wird zum spezifischen Auslöser (Pawlowscher Hund),

z.b. wenn eine Person an Magenverstimmung mit Übelkeit und Erbrechen leidet und zeitgleich ein gegrilltes Steak zu sich nimmt, dass jedoch für den Infekt und die Symptome nicht kausal verantwortlich ist. In Zukunft wird die Person mit dem Geruch von gegrilltem Fleisch das Gefühl der Übelkeit verbinden – ein zuvor neutraler Reiz Geruch von Gegrilltem) wird durch die zeitliche Koppelung mit einem ungelernten reflexauslösenden Reiz selbst zu einem erlernten reflexauslösenden Reiz (Übelkeit).(Möller Laux, Deister)




3.2 Operantes Konditionieren:

Wird ein Verhalten nach seinem Auftreten belohnt oder bestraft, so wird dadurch die Häufigkeit seines künftigen Auftretens beeinflusst. Führen die Konsequenzen einer Verhaltensweise dazu, dass die Häufigkeit des Auftretens dieses Verhaltens zunimmt, so wird von Verstärkung gesprochen. Zu den positiv verstärkenden Konsequenzen zählen insbesondere soziale Verstärker (Lob, Zuwendung), materiell Verstärker (Süßigkeiten Wertmarken) und positiv verstärkende Aktivitäten ( dem Patienten wird die Ausführung einer für ihn attraktiven Tätigkeit ermöglicht). (Möller,Laux,Deister)




Abhängigkeit konditioniert den Konsumenten.
Beispielsweise wird beim Gebrauch der Droge Kokain (Reaktion R) der Verdauungstrakt so stimuliert (Organismus O), dass der Konsument zwangsläufig die Toilette aufsuchen muss. Diese Reaktion tritt immer schon dann auf, wenn sich der Dealer ankündigt oder der Konsument sich ins Drogenmilieu begibt (Konsequenz C und Kontingenz K).



Man spricht in diesem Fall von der Verhaltensgleichung nach Kanfer.
Mit dieser kann das Verhalten des Patienten erfasst werden:



S = Situative Bedingungen (Reiz)
O = Organische Variablen (biologische Faktoren)
R = Reaktion (emotional, physiologisch, kognitiv, motorisch)
K = Verstärkungsplan
C = Konsequenz (Verhalten; positiv oder negativ) (Möller,Laux,Deister)





4. Äthiopathogenese des Alkoholismus



Bisher ist klar geworden, dass die Verstärkung von Reizreaktionen (Belohnung) substanzverstärkend wirkt also eine Toleranzsteigerung nicht auszuschließen ist.
Untersucht man jedoch die Entstehung beispielsweise des Alkoholismus trifft man auf eine multifaktorelle Genese.
„Für genetische Faktoren sprechen Adoptionsstudien, die eine erhöhte Konkordanz bei eineiigen Zwillingen nachweisen konnten. Für die familiäre Häufung können allerdings auch psychologische Faktoren („Modellernen“) als Ursache in Frage kommen. Auch individuelle und ethnische Unterschiede in der Alkoholtoleranz sprechen für einen genetischen Faktor.
Zu den psychologischen Ursachen zählen Broken- Home- Situationen sowie negative Identifikation/ Vorbildfunktion im Elternhaus. So stammen Alkoholiker meist aus einem Elternhaus in dem mindestens ein Familienmitglied trank.
Aus psychodynamischer Sicht wird die Alkoholabhängigkeit als Regression auf die orale Stufe interpretiert, auffallend häufig findet sich hierbei eine verwöhnende Haltung durch die Mutter und Gleichgültigkeit von Seiten des Vaters. (Möller,Laux,Deister)

Diese Untersuchungsergebnisse zeigen eine erstaunliche Nähe zur Entstehung der Abhängigkeit zu anderen stoffgebundenen und stoffungebundenen Süchten.





5. Erlernte Hilflosigkeit, als Erklärungsmodell für die Entstehung von Angst



Die Verhaltensforschung hat gelehrt, dass jeder Substanzkonsum sei es nun stoffgebunden oder stoffungebunden unweigerlich Reizreaktionen verstärkt und Toleranz steigernd wirkt. Man kann also davon ausgehen, dass eine Toleranzsteigerung kausal auch eine Hilflosigkeit impliziert, welche sich nämlich beispielsweise beim Abstinenzwillen zeigt, oder aber bei der Bewältigung gesellschaftlich- sozialer Aufgaben und sei es nur die Trennung vom Drogenkreis. Doch auch eine erlernte Hilflosigkeit mündet dann in einer Angstdynamik.

Dazu hat Seligmann 1967 bei Untersuchungen zur klassischen Angstkonditionierung entdeckt:

Definition:

„Hilflosigkeit ist der psychologische Zustand der Häufig hervorgerufen wird, wenn Ereignisse unkontrollierbar sind. Ein Individuum oder ein Tier sind hilflos gegenüber einer Konsequenz, wenn diese unabhängig von allen ihren willentlichen Reaktionen eintritt.


Willentliche Reaktion:

Handlungen die durch Belohnung oder Bestrafung modifiziert werden können (op.Kond.)

Reaktionsunabhängigkeit:

Verknüpfung von Reaktion und Konsequenz, bzw. deren Unabhängigkeit

Reaktionsunabhängikeit liegt dann vor, wenn die Wahrscheinlichkeit einer Konsequenz unabhängig von einer vorangegangenen (willentlichen) Reaktion ist.


Theorie von Seligmann (1975):

Eine Person die die Erfahrung gemacht hat, dass Handlungsergebnisse unabhängig von ihrem Verhalten und Bemühen sind, lernt, dass zwischen diesen beiden Faktoren kein Zusammenhang besteht. Nach wiederholten Unkontrollierbarkeitserfahrungen bildet sich die Erwartung zukünftiger Unkontrollierbarkeit auch für Situationen aus, die kontrollierbar sind.“ (Seligmann, Weiner, Abramson & Teasdale)







6. Beobachtungslernen durch Imitation



Imitation = erworbene Verhaltensbereitschaft
Grundsätzlich interessiert hierbei nur das Lernen von Imitation, d.h. die Bedingungen, durch die eine Bereitschaft zu imitieren, erworben wird. Imitations- und Ausführungs-Kompetenz wird vorausgesetzt.
Nachahmungsverhalten wird ausschließlich durch allgemeine Lerngesetze (klassische od. operante Konditionierung) oder deren Kombination erklärt.
<--> deutlichste Gegenposition zur Instinkttheorie!
Der Versuch, Imitation ausschließlich durch klassisches Konditionieren (assoziationstheoretische Position) zu erklären, konnte sich nicht durchsetzen
Imitation als Spezialfall des instrumentellen Konditionierens
Miller & Dollard (1941) - Bekräftigungstheorie der Imitation
Grundannahme: Ohne Bekräftigung kein Lernen und somit kein Imitationslernen
4 notwendige Bestimmungsstücke müssen für jeden Lernakt vorliegen:
1. Bedürfnis (drive)
2. Hinweisreiz (cue)
3. Reaktion (response)
4. Bekräftigung (reward = Triebreduktion)
Die Autoren diskutierten zwei Klassen von Imitationsverhalten
1.) Matchball-dependent behavior = Eine Person reagiert auf das Verhalten eines Vorbilds, ist davon abhängig und bildet das eigene Verhalten dem beobachteten nach, da eine Bekräftigung erfolgt.
2.) Copying = entspricht matched-dependent behavior, aber zusätzlich korrektive Verhaltensangleichung an das Vorbild, um dessen Verhalten möglichst exakt nachzubilden
Interpretation: Nachahmung ist ein erlerntes Verhalten ! (www.Psychologieseiten.de)


Was beweist nun diese Erklärungsmodell des Beobachtungslernens durch Imitation? Legen wir uns beispielsweise ein durchaus nachvollziehbares Verhalten in der Schule zu Grunde.
Zwei Schulfreunde, wovon der Eine den Anderen zu einer Zigarette in seinem Versteck einlädt. Ein Anderer bekommt Wind davon und läuft beiden hinterher. (Bedürfnis: Neugier; Reaktion: Laufen) Sieht er nun, dass beide an der „Frucht des Verbotenen“ ziehen, möchte er das gleiche tun. (Bekräftigung) Hier sind sich alle drei Schüler identisch.
Dieses einfache Beispiel veranschaulicht nicht nur den erschreckend ersten Kontakt zur Droge Nikotin sondern zeigt deutlich wie Beobachtungslernen durch Imitation generalisierend auf Sucht angewandt werden kann.

7. Neurobiologische Ansätze


Neurobiologische Ansätze wurden gut allgemein verständlich in der Sternausgabe Nr. 3 mit dem Sternthema: „Wege aus der Sucht“ untersucht. Hier wird beschrieben: „ Während sich das Gehirn im ersten Akt der Abhängigkeit noch auf die Wirkstoffe der Droge einstellt, bahnt sich schon der zweite Akt an. In seinem Verlauf verliert der Wunsch nach Genuss an Bedeutung. An seine Stelle tritt ein wildes, unkontrolliertes Verlangen.

Verantwortlich dafür ist der zweite Mechanismus des Belohnungssystems. Als Signal dafür, dass uns eine positive Erfahrung bevorsteht, wirkt im Belohnungssystem der Botenstoff Dopamin. Je mehr Dopamin im Gehirn zirkuliert, desto erstrebenswerter erscheint sein Ziel. Zugleich erleichtert Dopamin dem Gedächtnis das Lernen. Sucht ist Lernen auf Abwegen. Und ebenso wie man seine Muttersprache niemals vergisst, bleibt Menschen auch die Programmierung auf eine Droge für immer erhalten. Das es tatsächlich auf die Dopaminausschüttung ankommt, beweist der Vergleich beweist der Vergleich verschiedener Drogen: Nikotin, Kokain, und Heroin haben mit Abstand das höchste Suchtpotential, weil sie direkt auf das Dopaminsystem wirken.

Alkohol treibt sein Unwesen auf verschlungenen Wegen, folglich dauert es bis zur Abhängigkeit länger; Cannabis und Ecstasy schließlich sind weniger wegen der Suchtgefahr riskant, sondern weil sie die Persönlichkeit verändern und das Gehirn anderweitig schädigen können.

Ein Belohnungssystem nämlich, dass mit immer wieder denselben heftigen Reizen angeregt wird, beginnt sich an die Dopaminschwemme zu gewöhnen. Auch wenn es vorher mit genug D2 Rezeptoren ausgestattet war, baut es diese Empfänger auf den grauen Zellen jetzt ab.



Das ist der finale Schritt in die Sucht. Von jetzt an verlangt das Gehirn dauerhaft nach mehr Dopamin als früher, sonst stellen sich sofort Unkonzentriertheit und Unwohlsein ein. Nur noch das Suchtmittel kann für Ausgleich sorgen, doch auch an einen noch höheren Pegel passen sich die Neuronen an. Noch mehr Rezeptoren verkümmern, das Hirn verlangt nach noch höheren Dosen.

Diese Beschreibung der Neurobiologischen Vorgänge im Gehirn nach Drogenkonsum zeigen in beeindruckender Weise welche Schädigungen am Gehirn kurzfristig nach Drogenkonsum auftreten. Implizierte Krankheiten sind dann nachweislich Morbus Parkinson, Epilepsie, Schlaganfälle, plötzlicher Herztod u.s.w.


8. Warum kommt es nur bei einigen zur Abhängigkeit




Eine viel diskutierte Theorie darüber, wer süchtig wird, liefert einen weiteren Hinweis auf die Verbindung zwischen Alltagsverhalten und Abhängigkeit. Ungefähr ein Viertel der Bevölkerung hat genetisch bedingt auf ihren grauen Zellen ungewöhnlich wenig Empfänger, an denen Dopamin andocken kann. Ein Gehirn aber in dem die so genannten D2 Rezeptoren dünner gesät sind, verwertet das Dopamin schlechter – und braucht also mehr davon.



Solche Menschen greifen statistisch gesehen öfter zu Drogen.



Aber auch die früh kindliche Entwicklung, Gesellschaft und Schule leisten ihren eminenten Beitrag bei der Begünstigung des Drogenabusus. So spricht die Psychodynamik beispielsweise beim Alkoholismus von Regression auf die orale Phase. Und eine dissoziale Persönlichkeit erlebt viel häufiger und schneller Kontakt zu Drogen und Drogenszene.

10. Fazit


Der Wunsch Abhängigkeit besser behandeln zu können oder eine Substanzmittelresistenz zu erreichen lässt Therapeuten und Wissenschaftler verschiedene Wege untersuchen.

Dabei ist die Untersuchung Lernpsychologischer Erklärungsmodelle ein Weg davon. Eine Erkenntnis ist, dass sich hinter der Sucht immer eine stellvertretende Suche nach Beziehung, Liebe, Glück, Kontakt, Lust, Zufriedenheit e.t.c. verbirgt. Der Konsument nutzt dann die sie so genannte stoffgebundene oder auch stoffungebundene Sucht, aus Fluchtgründen, und begibt sich damit in einen Teufelskreis. Anfängliche Euphorien oder, je nach Substanzen, wohlige wärmende Gefühlserscheinungen führen auf Grund des direkten Eingreifens der Substanzen in das Neurotransmittersystem des Gehirns zur Toleranzsteigerung und Abhängigkeit.

Aber es wird auch bewiesen, dass entwickllungspsychologisch erworbenes Wissen nun aber bezüglich der Sucht, uns zum Verhängnis werden kann. Wir greifen zu Drogen um unsere Zivilisationsdefizite zu dämpfen. Wünschenswert wäre, wenn die Menschheit ihr erworbenes Wissen der Arterhaltung zur Verfügung stellen würde, dann könnten Zivilisationsdefizite schon in ihrer Entstehung bearbeitet werden.

Therapeutisch gesehen ist Abhängigkeit nur bedingt behandelbar. Unser Suchtgedächtnis macht uns da einen Strich durch die Rechnung.
Man bedient sich hier zuerst einer medikamentösen Behandlung mittels Substanzen, welche einen stärkeren Wirkungsmechanismus erzielen als die genutzten Drogen, die jedoch proportional genauso suchtgefährdend sind.
Anschließend werden die Patienten mittels Gesprächstherapie, verhaltenstherapeutisch oder aber tiefen psychologisch behandelt.
Die Rückfallquote ist hoch.


Inhaltsverzeichnis


1. Einleitung Seite 1 - 2

2. Lernpsychologische Ansätze Seite 2 – 4

3. Klassische und operante Konitionierung Seite 4 – 5

3.1 klassische Konditionierung Seite 4

3.2 Operante Konditionierung Seite 5

4. Äthiopathogenese des Alkohols Seite 5

5. Erlernte Hilflosigkeit als Erklärungsmodell
für die Entstehung von Angst Seite 6

6. Beobachtungslernen durch Imitation Seite 7

7. Neurobiologische Ansätze Seite 8

8. Warum kommt es nur bei einigen zur Abhängigkeit Seite 9

10. Fazit Seite 10

11. Inhaltsverzeichnis Seite 11

12. Quellenverzeichnis Seite 12







12. Quellenverzeichnis



www.wikipedia.org/wiki/lernpsychologie
Hans Jürgen Möller, Gerd Laux, Arno Deister; Psychiatrie und Psychotherapie
Seligmann.pdf
www.Psychologieseiten.de
www.bluemonday.at/news/docs/11157_bm_01_sucht_b.pdf

07.08.2008 12:15 Heiko ist offline Email an Heiko senden Homepage von Heiko Beiträge von Heiko suchen Nehmen Sie Heiko in Ihre Freundesliste auf
karenmillen karenmillen ist weiblich
Grünschnabel


Dabei seit: 19.03.2013
Beiträge: 1

Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

I really wish I hadn¡¯t seen this as I really want one now!




Karen Millen Dress
Karen Millen Coats
Karen Millen Colour Block
Karen Millen Dresses

__________________
karenmillen

19.03.2013 10:52 karenmillen ist offline Beiträge von karenmillen suchen Nehmen Sie karenmillen in Ihre Freundesliste auf
Lindaing Lindaing ist weiblich
Grünschnabel


Dabei seit: 31.03.2013
Beiträge: 3

Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

I really wish I hadn¡¯t seen this as I really want one now!



Louis Vuitton Bags
Louis Vuitton Monogram Canvas
Louis Vuitton Monogram Vernis
Louis Vuitton Monogram Multicolore

__________________
Risa Lindaing

31.03.2013 13:10 Lindaing ist offline Beiträge von Lindaing suchen Nehmen Sie Lindaing in Ihre Freundesliste auf
 
Neues Thema erstellen Antwort erstellen

Powered by Burning Board Lite 1.0.2 © 2001-2004 WoltLab GmbH
Template & Design by kendan.de